Ein neuer Personentunnel entsteht
Der alte Spreewaldtunnel ist für Cottbus Teil einer wichtigen stadtstrukturellen Verbindungsachse zwischen dem Bahnhof, der Innenstadt und der Universität. Ein Teilprojekt des umfassenden Bahnhofsumbaus ist der Erhalt dieser kurzen Wegeverbindung in die Stadt, unter Berücksichtigung heutiger Ansprüche an die Barrierefreiheit.
Als Ersatz für den historischen Spreewaldtunnel wird ca. 100 m weiter östlich eine neue Personenunterführung gebaut.
Dazu wird das vom Bahnhofsgebäude ausgehende Tunnelstück (Bahnsteig 1-6) durch die Deutsche Bahn AG um ca. 50 m bis zum Bahnsteig 9/10 und darüber hinaus durch die Stadt Cottbus um weitere 75 m bis zur Nordseite verlängert. Zukünftig entfällt damit für die Reisenden der Umweg über die „Mittelinsel“ (Verbindung Bahnsteig 6 bis 9/10).
Die Besonderheit hierbei ist, dass der Bau der beiden Abschnitte parallel zueinander durchgeführt wird:
Der Bauabschnitt der Stadt wird in offener Bauweise („über Tage“) umgesetzt, wobei jeweils drei Gleise gesperrt werden und die Baustelle von Norden nach Süden schrittweise vorrückt.
Der Abschnitt der Bahn umfasst umfassende Anpassungs- und Erneuerungsmaßnahmen an der bereits bestehenden Personenunterführung zwischen „Mittelinsel“ und Bahnhofsgebäude (teilweise Erneuerung der Wand- und Bodenbeläge). Das Wege- und Blindenleitsystem wird im Zuge des Bahnsteigneubaus und der Verlängerung des östlichen Personentunnels erneuert. Es werden normgerechte taktile Blindenleitsysteme im hindernisfreien Weg gebaut.
Zusätzlich werden vier neue Personenaufzüge als Ergänzung zu den bereits bestehenden Aufzügen gebaut. Die Verlängerung des Bestandstunnels von der „Mittelinsel“ bis zum Anschluss des Bauabschnittes der Stadt erfolgt ebenfalls in offener Bauweise.
Erst mit Inbetriebnahme der neuen Personenunterführung wird der historische Spreewaldtunnel geschlossen.